Drei Fragen – Drei Antworten … mit Claudia Immendorf

Claudia Immendorf ist schon lange in der Schulstiftung aktiv. Als Elternvertreterin im Kuratorium und seitdem ihre Kinder ihr Abi in der Tasche haben im Vorstand der Schulstiftung. Für unsere kleine Rubrik teilt sie unter anderem erstaunlich konkrete und interessante Erlebnisse aus ihrer eigenen Schulzeit mit uns.

 

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre eigene Schulzeit?

An meine Schulzeit denke ich sehr gerne zurück. Neues zu Lernen, sich mit Theorien zu beschäftigen und die Welt dann mit diesem Ansatz zu betrachten, war mir nur während meiner Schulzeit so intensiv möglich. Natürlich gab es auch Fächer, die ich nicht ganz so spannend fand. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke, fallen mir kaum Lerninhalte ein, die mich nicht interessierten und dass, obwohl ich mir vieles mit enorm viel Fleiß erarbeiten musste.

Bestimmte Erlebnisse werde ich wohl nie vergessen. Zum Beispiel der Englischunterricht in Klasse 8: Unser Grammatikverständnis war so schlecht, dass wir wochenlang als Zusatzhausaufgabe sechs Verben durch alle Personen und alle Zeiten konjugieren mussten. Unzählige Hefte haben sich gefüllt, aber der Lerneffekt war enorm.

Oder der Abistreich, bei dem unsere Direktorin – eine großgewachsene, schlanke Frau – im Wettkampf gegen einen Fünftklässler den Schulschüssel im Bobbycar-Rennen gewinnen musste. Die Abschussfahrt meiner Realschulzeit nach Regensburg, das vergebliche Erschmecken einer frisch gestochenen Erdprobe auf der Studienfahrt mit dem Erdkundeleistungskurs …

 

Warum ist das Engagement der EKiR in der schulischen Bildung wichtig?

Schule vermittelt nicht nur Wissen. Eine gute Schule fördert ihre Schüler und Schülerinnen ganzheitlich. Eine evangelische Schule nimmt darüber hinaus die Lernenden so an, wie Gott sie geschaffen hat – mit all ihren Stärken und Schwächen. So, wie auch wir von Jesus angenommen werden. Jeder Mensch ist ihm wichtig und so ist einer evangelischen Schule auch jeder Schüler, jeder Schülerin wichtig. Dieser Ansatz spiegelt sich schon alleine im zugewandten Umgang miteinander wider.

Betritt man als Besucher eine evangelische Schule, spürt man den wertschätzenden Umgang untereinander. Meine Kinder haben an der Viktoriaschule in Aachen ihr Abitur gemacht. Als engagierte Mutter habe ich beim Tag der offenen Tür interessierten Eltern gerne berichtet, dass man hier nicht „nur“ aufs Abitur vorbereitet wird. An einer evangelischen Schule werden aus den Kindern darüber hinaus lebensfähige, selbstbewußte und engagierte junge Menschen, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitmenschen im Blick haben. In Arbeitsgemeinschaften, Projekten und Kooperationen engagieren sich Schüler und Schülerinnen unter anderem für sozial Schwächere und unsere Umwelt. An staatlichen Schulen findet man solche diakonischen Ausrichtungen höchst selten.

 

Was wünschen Sie den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften im zweiten Schulhalbjahr 2021/2022?

Begegnungen von Angesicht zu Angesicht, damit man sich wieder ganzheitlich gegenseitig wahrnehmen kann. Ein Ende möglichst vieler Coronar-Regeln, damit man sich wieder auf das Schulleben konzentrieren kann. Genügend Zeit, damit das verlorengegangene Gemeinschaftsgefühl wieder aufblüht.

Und Gottes Segen, denn damit lebt es sich leichter.

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